

"Sie singt über die Wut, die Hoffnung, die Liebe: Mit ihrer Stimme verzauberte Luisa Robbin am Samstag das Publikum im Nellie Nashorn, ließ mitfühlen, mitleiden, mithoffen. Es ist eine gelungene Mischung aus Pop-, Rock- und Techno-Elementen, die sich dem Zuhörer in die Seele brennt. Die weiche Stimme der 22-jährigen malt dazu Bilder, erzählt von Problemen, die jedermann kennt. Sei es der immer gleiche Typ Mann, auf den Frauen herein fallen, das Versagen des Familienvaters nach so vielen Jahren, der verzweifelte Wunsch nach einem Ausbruch aus dem Alltag, oder der Verlust eines guten Freundes: Mit jeder Songzeile scheint Robbin uns einen Teil ihres Lebens zu erzählen und diesen mit Hilfe der Musik zu verarbeiten. Die Sängerin nimmt den Zuhörer mit auf diese Reise, zeigt ihm ihre Schwächen und Ängste auf, die durch die Intensität der Musik und die Alltäglichkeit des Problems bald auch zu seinen Schwächen werden. Dann wiederum präsentiert sie sich stark und unabhängig: “I fixed my soul with pink chewing gum”, singt sie im gleichnamigen Song zynisch. Das Kauerlebnis mit Erdbeergeschmack soll ihre Seele repariert haben, Probleme bleiben trotzig verborgen. Überhaupt erscheint das zweite Set des Auftritts wesentlich flotter, optimistischer: Während Luisa im ersten noch allein mit ihrer Gitarre Problemen nachhing, tönt sie im zweiten, unterstützt durch die Band “Ink stained me” (Key Szost / Keyboard, Felix Jakumeit / Bass, Silas Benz / Drums): “Ich bin ein Kämpfer!”, und “Irgendwann wirst auch du glücklich sein!”, worauf im Publikum ein verzweifeltes “Wann”" zu hören ist und schallendes Gelächter ertönt. Mit “Screw you”, ursprünglich als Ballade geschrieben, jetzt ein faszinierender Mix aus Rock und Techno, und “Open your Heart and start loving yourself” kittet Luisa schließlich selbst die Herzen des Publikums ” mit einer weitaus effizienteren Methode als rosarotem Kaugummi. Sie schenkt all jenen, denen ihre Texte aus der Seele sprechen, Hoffnung für die Zukunft. Eine Hoffnung, die in ihren eigenen Augen leuchtet, sobald sie die Bühne betritt: Luisa Robbin hat die Flucht vor der alltäglichen Monotonie geschafft, sie hat ihren Platz im Leben gefunden." (Sara Berg, Badische Zeitung)